Allgemeine Informationen über Alpakas
Die Heimat der Alpakas ist Südamerika, speziell die Länder Chile, Peru und Bolivien. Ein Landschaft, die das Meer, Grünland und die Berge in besonderer Schönheit und Harmonie miteinander verbindet. Hier wurden vor ca. 5.000 Jahren die Alpakas von den Inkas domestiziert bzw. als "Vikunja" und "Guanako" gezüchtet.
Alpakas gehören zu den Neuweltkameliden, wie Lamas, Vikunjas und Guanakos. Auf der ganzen Welt gibt es ca. drei Millionen Alpakas. Davon je ca. 30.000 in Australien und in Nordamerika, 6.000 in England und 2.000 in Deutschland. In Österreich ist der Alpakabestand gerade erst in den Kinderschuhen.
Alpakas werden ca. 20 - 25 Jahre alt und erreichen ca. 80 - 100 cm als Stockmaß. Ihr Körpergewicht liegt ausgewachsen bei 60 - 75 kg und die Wollproduktion je Alpaka liegt zur Zeit zwischen drei und sechs Kilogramm pro Jahr.
Gras im Sommer und Heu im Winter - die Hauptnahrung für Alpakas. Durch die harten Bedingungen in ihrer Heimat sind sie ausgezeichnete Futterverwerter; besser als andere domestizierte Nutztiere. Alpakas schälen auch keine Bäume.
Ein Alpaka hat 0,08 Vieheinheiten. Eine Vieheinheit entspricht dem Futterbedarf einer Kuh. Daher können zwölf Alpakas pro Hektar Weidefläche, bei eigener Futtergewinnung, gehalten werden. Wenn man jedoch Futtermittel (Heu) entsprechend zukauft, kann man bis zu 24 Alpakas pro Hektar halten. Man sollte die Fläche jedoch unterteilen. Die minimale Weidegröße gemäß Tierschutzgesetz 1.000 m² für die ersten beiden Tiere und für jedes weitere lediglich 100 m². Demnach dürften 92 (!) Tiere pro Hektar gehalten werden; das entspricht aber nicht unserer Definition einer artgerechten Haltung.
Die Alpakawolle ist weltweit von der Textilindustrie sehr begehrt. Die Faser zählt neben Kaschmir und Seide zu den edelsten Naturfasern. Weichheit, Feinheit und ein unbeschreiblicher Glanz haben sie so begehrt gemacht. In ihrer Heimat nannte man die Wolle auch das "Vlies der Götter", weil Alpakas ausschließlich dem Hochadel vorbehalten waren. Das Farbspiel reicht von einem tiefen Schwarz, Braun, Grau oder Rosagrau bis hin zu reinem Weiß.
Alpakas sind freundlichen und gutmütige Wesen. Sie spucken - im Gegensatz zu den Lamas - nicht nach Menschen (nur eben dann und wann gegen ihre Artgenossen, um ihren Unmut zu äußern). Sie sind intelligent, neugierig und liebevoll. Diese sanften Eigenschaft und ihre beruhigende Art, lieben auch Kinder, die an den Umgang mit Alpakas sehr schnell besondere Freude finden. Alpakas sind Herdentiere; deshalb sollte man tunlichst mindestens zwei Tiere halten.
Alpakas unterhalten sich auch miteinander. Dies geschieht durch unterschiedliche Körperhaltungen und einer Vielzahl von Lauten in verschieden Tonlagen. Aber ihr sanftes, fast schon anmutiges Summen macht sie so unbeschreiblich liebenswert.
Das Weideleben ist für Alpakas "Ein und Alles". So können sie normalerweise das ganze Jahr über im Freien sein. Sie lieben es, dann und wann auch einen luftigen Unterstand aufsuchen zu können. Eine "Badeecke" aus feinem Sand, zur Woll- und Fellreinigung, wird mehrmals am Tag zum beliebten Tummelplatz der Herde.
Eine weitere angenehme und zeitsparende Angewohnheit von ihnen erleichtert die Haltung. So ist zum Beispiel das Anlegen von gemeinsamen Kotplätzen ungemein hilfreich und zeitsparend für den Züchter. Alle verrichten ihr "großes und kleines Geschäft" auf dem selben Haufen, welcher auch zum Informationsaustausch innerhalb der Herde dient. Im Auslauf reichen einige wenige Orte für die Kotablage; im Stall oder Unterstand kommen Alpakas in der Regel mit einem einzigen Kotplatz aus. Haben sie jedoch ständig freien Zugang zur Weide, wird im Stall vielfach überhaupt kein Geschäft verrichtet. Das bedeutet, dass Stall und Weide mit einem sehr geringen Aufwand sauber zu halten sind.
Alpakas sind Schwielensohler. Im Vergleich zu Kühen, Pferden oder Schafen beschädigen sie nicht den Boden und die Grasnarbe auf denen sie sich bewegen. Da sie zusätzlich bei der Nahrungsaufnahme nicht "rupfen", sondern die Spitzen gezielt "abgrasen", sind sie ausgezeichnete Landschaftspfleger. Die Grasnarbe wird nicht verletzt und empfindliche Böden nicht beschädigt.
Alpakas sind außergewöhnliche Wesen und wie geschaffen für die harmonische Nutztierhaltung im Einklang mit der Natur. Eine ganz besondere Ausstrahlung und Harmonie gehen von diesen Tieren aus.
Aufgrund ihrer sanften und gutmütigen Art sind Alpakas auch sehr gut für die "Therapiearbeit mit Tieren" mit betagten oder benachteiligten Mitmenschen geeignet. Auch kleine Kinder lernen den Umgang mit diesen drolligen Wollknäueln schnell.